05.04.2025
Eine Wanderung in die Vergangenheit
Am 05.04.2025 beteiligten sich Mitglieder des VBS an eine von Mario Galepp, Heimatverein Barth, geführte Wanderung über das ehemalige Gelände der „Pommerschen Industriewerke“ Barth im Stadtwald Barth. Eine Wanderung bei schönem Wetter, die in die Vergangenheit Barths mit all ihren Auswirkungen führte. Die Ausführungen von Mario Galepp regten dazu an, sich mit der Geschichte Barths immer wieder aufs Neue vertraut zu machen. Danke Mario für diese gelungene Führung in die Geschichte Barths. Auch im Internet (Wikipedia) ist wie folgt zu den Pommerschen Industriewerken interessantes zu erfahren:
„Die Pommerschen Industriewerke (PIW) Barth waren ein Rüstungs-betrieb bei Barth, der ab 1939 entstand und bis 1945 auch unter Aus-nutzung von Zwangsarbeitern für die Wehrmacht produzierte. Im Auftrag der HAGENUK GmbH in Kiel entstand ab 1939 im Stadtwald bei Barth in Pommern ein großer Rüstungsbetrieb, der den unverfäng-lichen Namen „Pommersche Industriewerke“ trug. Die Anlage wurde vom Architekten Ernst Neufert entworfen. Aus Gründen der Tarnung entstand das Werk im Wald. Der Umriss des Geländes zeigte die Form eines gleichschen-keligen Dreiecks, wobei die Basis eine Länge von nahezu 1200 Metern aufwies. Im Dreieck stand ein quadratischer Hallen- komplex und in regelmäßigen Abständen weitere rechtwinkelig auf der Basis stehende Hallen. Fast 75 Jahre danach sind die Umrisse des Werkgeländes und der Hallen im Sattelitenbild problemlos zu erkennen. Das Werk diente in erster Linie der Herstellung von Nebelkerzen, Nebelgranaten und Brand-bomben. Unter anderem wurden monatlich 100000 bis 200000 Nebel-handgranaten abgefüllt. Der Umsatz betrug 1942/43 17,9 Millionen RM. Das Werk produzierte von Luftangriffen unbehelligt bis zum 30.04.1945. Nach dem Abrücken der Werksleitung plünderte die Bevölkerung Barths die Hallen, ehe die Anlagen von der Roten Armee gesichert wurden. Im Anschluss an die Demontage der Anlagen erfolgte die Sprengung der Gebäude. Für den 30. August 1943 werden 3685 Beschäftigte ange-geben. Hiervon waren etwa 2700 Zwangs- und Ostarbeiter, welche im Lager Barth-Holz lebten. Für die dienstverpflichteten Beschäftigten ent-stand das Wohnlager Barth – Stein (später Tannenheim) mit Doppel-häuser zur Unterbringung von etwa 2000 Beschäftigten. Daneben gab es ein Lehrlingswohnheim. Das Werk besaß eine Werksbahn, welche dem Personen- und Güterverkehr diente. Das Privatanschlussgleis, das am Bahnhof Tannenheim von der Strecke Barth – Prerow abzweigte, hatte eine Länge von 3,2 km. Personenzüge fuhren nach Barth und Prerow. Bei der Demontage des Werkes wurden auch die Fahrzeuge und Bahnanlagen in die Sowjetunion gebracht.“
Gerhard Th.
10.04.2025
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